St.Georg

St.Georg erhielt seinen Namen von dem wohl um 1200 hier errichteten St.Georgs-Hospital für Leprakranke. Kreuzfahrer hatten die Krankheit aus dem Nahen Osten mitgebracht. das Haus wurde vor die Tore Hamburgs gelegt, um die "Aussätzigen" zu isolieren. 

Das um 1200 entstandene St.Georgs- Hospital lag östlich der Alster vor dem Steintor. Es war als Asyl für Leprakranke kein Krankenhaus im heutigen Sinn. Ob die Gründung durch den Grafen Adolph III. von Schauenburg und Holstein zurückgeht, ist nicht gesichert. Im Jahr 1296 erließen Rat und Erbgesessene Bürgerschaft zusammen mit dem Domkapitel Regeln zu Organisation des Hospitals, dem das Land zwischen Koppel und Alster gehörte. Ihnen zufolge durften seine Kranken die nahe Stadt nicht betreten. Nachdem 1606 am Hamburger Berg ein Pesthaus errichtet worden war, wurde das St.-Georgs- Hospital in ein Armenstift umgewandelt. Die Einrichtung in der meist Frauen lebten, bestand bis 1951.

Noch Jahrhunderte nach der Errichtung des St.-Georgs- Hospitals prägten Gärten und Weiden das Bild des heutigen Stadtteils. Hier entstand von der Koppel gen Süden und nach Osten bis etwa Besenbinderhof, was in den Stadtmauern keinen Platz hatte: Seit 1554 ist der Hamburger Galgen hier belegt. Um 1564 legte man vor dem Steintor den Pestfriedho an. Viele Ställe gab es hier - 1583 wurde den Bürgern innerhalb der Stadt die Schweinehaltung verboten-, ebenso eine Pulvermühle und den "Gassenkummerplatz" (= Müllhalde). Mit dem Bau des Neuen Werks 1679 - 1782 wurde St. Georg dann in die Befestigung einbezogen. Auf dem Areal dieser Anlagen entstand 1821 - 23 das allgemeine Krankenhaus St. Georg. 1830 bekam St.Georg den Status einer Vorstadt.  

Wir stehen in St.Georg an der Kirchenallee nahe dem Deutschen Schauspielhaus. Am Bürgersteig erkennen wir Fliegende Händler, die "Obst und Sudfrüchte" direkt von der Frachtkutsche verkaufen.
Eilig huschen einige gut gekleidete Damen unfein über die Strasse. Die Linie 3 fährt Richtung Dreieinigkeitskirche... am Kirchenvorplatz kann man, wenn man genau hinsieht, Strassenbahnen erkennen die in diese Szene einfahren.
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Das Deutsche Schauspielhaus ist ein Gebäude mit "Wiener Schmäh". Als Vorbild diente das Wiener Burgtheater und wurde auch von einem Wiener Architektenbüro, Hellmer und Fellner, entworfen. Das Architektenbüro war Spezialisiert auf Theaterbau. Der Bau wurde 1899 begonnen und am 15.09.1900 feierlich eröffnet und hatte ursprünglich  1831 Zuschauerplätze.

Damals ging man übrigens nicht "mal eben" abends ins Theater. So ein Theaterstück dauerte schon mal schlappe 6 (!!!) Std. Das lag nicht zuletzt daran, das die Umbauarbeiten zu den Szenenwechseln etwas länger dauerten... 
Das Deutsche Schauspielhaus gehört, damals wie heute zu den führenden Theater Häusern Deutschlands.

( Bild Gemeinfrei)

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