Wir sind in den "goldenen 20ern"; die alte Kunsthalle, die sich auf der ehemaligen Bastion "Vincentus" befindet, hat einen neuen Anbau aus Muschelkalkstein bekommen (1921). Damals wie heute
herrscht dort reger Verkehr im Dunstkreis des Hauptbahnhofes, trotzdem scheint dies Eck mit der kleinen Verkehrsinsel und dem kleinen Gebäude darauf (Cafe? Reisebüro?Kiosk?) irgendwie Gediegener und
übersichtlicher zu sein.
Der erste Direktor der Hamburger Kunsthalle war übrigens Alfred Lichtwark; damit ist gleichzeitig für die Eppendorfer geklärt wer der Namenspatron der Lichtwarkstrasse ist. A.Lichtwark gehört auch zu
den Mitbegründern des Museums für hamburgische Geschichte.
(Privatsammlung Dirk Jacobsen)
Wir sind in den 1960er Jahren und treiben uns am Mönckebergbrunnen herum. Der Brunnen soll an den Bürgermeister Mönckeberg (1839-1908) erinnern. Der Brunnen und kleine Gebäude dazu entstanden
1914: Sie sollten einen Kontrapunkt zu den gewaltigen Kontorhäusern der angrenzenden Straßen darstellen. Wenn man genau hinsieht, können wir rechts des Brunnens auch ein Fahrzeug sehen. Im Gegensatz
zu heute war die Spitalerstraße damals noch keine Fußgängerzone. Die Mönckebergstraße ist eine künstliche Strasse, die im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau entstand.
... und auch damals gab es schon Rüpel die Ihren Müll achtlos in der Gegend liegen ließen (wie der Fahrrad-Mantel am Brunnen beweist ;)).
(Privatachiv: Anke Lewen)
Auf einem erhöhten Plateau, dem Rathaus zugewandt, stand das fünfeinhalb Meter hohe Reiterstandbild auf einem sechs Meter hohen, verzierten Sockel aus poliertem Granit. An diesem waren
Bronzereliefs zur Versinnbildlichung der Reichseinigung 1871 und die Reichsinsignien angebracht. Vorne durch eine Freitreppe gefasst, wurde das Plateau (80 mal 30 Meter) seitlich eingerahmt von zwei
getrennten, viertelkreisförmigen Steinbalustraden. Von vasenartigen Bronze-Feuerbecken bekrönt, waren auch sie zur Innenseite mit verschiedenen Reliefs in Bezug auf die Reichseinigung und mit
umlaufenden Sitzbänken versehen, die von mehreren bronzenen Greifen unterbrochen wurden. An den im weiten Bogen verlaufenden Balustraden, die von den beiden Flaggenmasten und zwei Lichtmasten
abgeschlossen wurden, waren auch die vier allegorischen Figurengruppen aufgestellt. Zwei weitere Lichtmasten, deren Sockel ebenfalls mit Ornamenten jeweils unterschiedlicher deutscher Baumarten
geschmückt waren, standen als Lichtspender einzeln zwischen Flaggenmasten und Standbild in der Anlage, die auch als Festplatz dienen sollte.
Das Denkmal stellte den Kaiser bewusst in würdig empfundener, schlichter Uniform dar. Nicht der preußische Militarismus, sondern die sozialen, ökonomischen und juristischen Errungenschaften nach der
Gründung des Deutschen Reiches und Hamburgs Anteil daran, sollten im Vordergrund stehen.
Die "Hamburger Börse" am Adolphsplatz um 1900: Der Rat der Stadt erteilte 1558 den Hamburger Kaufleuten die Erlaubnis zum Handelstreff. Die Hamburger Börse ist die älteste in Deutschland und die viertälteste in Europa. Die heutige "BÖAG Börsen AG" ist die Trägergesellschaft und Betreiber der Wertpapierbörsen in Hamburg und Hannover.
Das Gebäude steht auf Grund und Boden des ehemaligen Maria Magdalenen Klosters. Das Kloster wurde 1839 wegen Baufälligkeit abgerissen. Die Börse die wir hier jetzt sehen, wurde auf den Grundmauern des Klosters zwischen 1839 -1841 erbaut und ist somit älter als das Rathaus. Das Gebäude wurde vom dem großen Brand 1842 verschont.
Die ursprüngliche Börse befand sich am Nicolaifleet, einer Brücke unweit der Trostbrücke. Dort im inzwischen zugeschütteten Fleet an der Straße "Bei der Rolandsbrücke", soll sich auch der Hamburger Roland befinden.
Es ist 1903, wir sind am Großen Burstah und die Uhr zeigt uns 20 nach 11 an. Hektisches Treiben herrscht an dem einstigen Knotenpunkt der Wohn- und Einkaufstrasse der alten Ost-West-Achse der
Stadt. Rechts geht der Rödingsmarkt ab, die Schienen der Strassenbahn, die links von unserem Standpunkt abgehen, führen zur Heilig-Geist-Brücke, an der damals noch das Heilig-Geist-Hospital stand und
zur Brücke am Graskeller.
Uns kommt die Linie 6 entgegen, die von Barmbeck kommend nach St.Pauli fährt - dicht gefolgt von der Line 13, deren Reise in Langenfelde endet.
Übrigens der Name "Burstah" kommt einer Sage nach von einer Auseinandersetzung von Bauern und Brauerknechten: Entweder, um die Bauern aufzuhalten oder bei der Verfolgung der Bauern, riefen die Brauerknechte: "Bur stah!" (plattdeutsch = "Bauer, bleib stehen!"). Brauerknechte waren im mittelalterlichen Hamburg von Bedeutung, da in dieser Zeit Hamburg als Stadt der Bierbrauer bekannt war.
(Bildquelle: Privatarchiv Frau Heesch)
Wir kantabbern weiter an das Deichstrassenfleet. Es ist das Jahr 1890. Wir stehen auf der "Hohe Brücke" . Links die rückwärtige Seite der Deichstrassenhäuser rechts die vom Cremon. Auf der Fleetseite der Häuser findet sich bei einigen Häusern Sowas wie Werbung wieder. Doch das war nicht der eigentliche Sinn der Beschriftung.
Die Schutenführer die die Waren an die Häuser brachten, wussten so wo welches Haus war um dort anzulegen. Dann wurde mittels eines Minikrans der unterhalb des Dachfirstes befestigt war, die Ware an die entsprechende Luke gebracht. Bei Ebbe fielen die Schuten trocken. Da hatten dann die Ewerführer dann erstmal "Pause"
Der Kaiser Karl-Brunnen auf dem Fischmarkt.
Derselbe, vom Hamburger Verschönerungs-Verein gestiftet, wurde nach Plänen des Professor Vollmer in Berlin im Jahre 1890 in einer Höhe von 12 Metern erbaut. Der Oberbau trägt das nach einem Entwurf
von Peiffer's in Kupfer getriebene Standbild Karls des Grossen. Der Aufbau ist nach Entwürfen von Schmidt mit kunstvollen venetianischen Mosikbildern des Erzbischofs Adalbert von Bremen, dem
Bürgermeister Dittmer kohl, des predigers Albertus Cranz, sowie des Grafen Adolph's IV. von Schauenburg geschmückt. Kupferne Löwen halten die Wappenschilder der angeführten Personen. Das Baumaterial
des Brunnens besteht aus schwedischen Granit und Sandstein., sowie aus rothen Back- und Verblendsteinen. Die am Brunnen befindlichen Eisentheile als Gitter, Laternen ect. sind geschmackvolle und sehr
kunstreiche Schmieearbeiten. Im Hintergrund unseres Bildes sehen wir rechts einen Theil des Johanneums, links das Eckhaus der Schmiedestrasse und der Schulstrasse, sowie die Pyramide des
Petrithurmes
Wir befinden uns um die Jahrhundertwende 1899/1900 auf der Dammtorstrasse höhe Schwanenapotheke mit Blick auf den Stephansplatz. Links sehen wir das seit etwa 4 Jahren fertige Gebäude der Oberpostdirektion Hamburg, die auch das Postamt Hamburg 36 sowie das Telegraphenamt beinhaltet. Die Grünfläche ist der Botanische Garten; von dem grauen Kriegerklotz ist ebenso wenig zu sehen wie von der Eisenbahnbrücke.