Justus Brinckmann war der Sohn eines Rechtsanwalts und kam am 28. Mai 1843 in Hamburg zur Welt. Nach dem Besuch des Johanneums studierte er die Rechtswissenschaften, promovierte und unternahm ausgedehnte Reisen durch Frankreich, die Schweiz, Ägypten und Österreich. Ehe er sich 1867 als Rechtsanwalt in Hamburg niederließ, war er kurzfristig Mitarbeiter des Museums für Kunst und Industrie in Wien, das ihn zu einer ähnlichen Gründung in Hamburg anregte. Gleich Alfred Lichtwark, dem ihm befreundeten Direktor der Hamburger Kunsthalle, besaß auch Brinckmann einen starken pädagogischen Impetus,
gleich Lichtwark wollte auch er zur ästhetischen Erziehung beitragen. Mit tätiger Hilfe der Patriotischen Gesellschaft wurde 1868 zum Museum für Kunst und Gewerbe der Grundstock gelegt, 1877 übernahm die Stadt Hamburg die Sammlung und brachte sie in einem Schulgebäude am Steintorplatz unter. Neben dem einheimischen Kunstgewerbe sammelte Brinckmann japanische Kunst und entdeckte als einer der ersten den inter-
nationalen Rang des Jugendstils. Dank seines Engagements besitzt das Museum für Kunst und Gewerbe heute die größte Jugendstilsammlung der Welt.
Brinckmann starb am 8. 2. 1915 in Hamburg.