Der am 8. 3. 1607 in Ottensen geborene Johann Rist hat die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges als Pastor in Wedel am eigenen Leib erlebt und verlor dabei seinen
gesamten Besitz. Zeitweilig fand er Zuflucht in Hamburg. Er publizierte die Gedichtbände „Musa Teutonica“ (1634), „Poetischer Lust-Garte“ (1638), „Himmlische Lieder“ (1641/43),, ,Neuer Teutscher
Parnaß“ (1651), , ,Sabbathinische Seelenlust“ (1651) und drei Bände „Geistliche Poetische Schriften“ (1657/ 59). Aus dem Reichtum seiner Lyrik sind nur zwei Choräle übriggeblieben:
„O Ewigkeit, du Donnerwort“ und „O Traurig-
keit, o Herzeleid“. Sein erstes Drama „Perseus“
erschien 1634, später folgten „Das Friedewünschende Teitschland“ (1647) und
„Das Friedejauchzende Teutschland“ (1652).
In einer Zeit schlimınster Sprachverwilderung gründete er 1660 in Hamburg den Elbschwanenorden zur Pflege der deutschen Sprache und wurde vom Kaiser Ferdinand III.
1645 zum Dichter gekrönt und 1653 geadelt.
Seinen Zeitgenossen galt er als „princeps poetarum totius Germaniae“ (Fürst aller deutschen Dichter), wovon der überaus eitle Rist auch selbst überzeugt war. Zweifellos aber gehört Rist zu den
bedeutendsten Dichtern Norddeutschlands im 17. ]ahrhundert.
Gegen Ende seines Lebens veröffentlichte er mit den sechs Bänden seiner „Monats Unterredungen“ zwischen 1663 und 1668 Dialoge über die Kultur und den Geist der Zeit.
Johann Rist starb am 31. 8. 1667 in Wedel.