Das Bild zeigt die Gegend bei "St.Annen" in Ansicht vom Brookthor aus, mit einem Theile der Häuser am Neuenweg bei der Dienerreihe mit dem Catharinenthurm im Hintergrunde links. Von der St.
Annenkapelle steht nur noch der Thurm. Die Kapelle war schon im Anfange des 19. Jahrhunderts abgebrochen. Früher lag bei dem Thurm ein Friedhof. Derselbe wurde 1812 geschlossen. Im Thurm hing bis zur
Mitte der 1820er Jahre noch eine Glocke, welche zu "großen Leichen" in der Stadt geläutet wurde. Arme Leute, ohne Angehörige, wenn sie "für Arm" kostenfrei zu bestatten waren, fanden auf dem
St.Annenkirchhof ihren Begräbnisplatz, auch wurden Selbstmörder, denen noch ein ehrliches Begräbniss verstattet ward, hier beerdigt. Daher hiess der Kirchhof auch "Arm- Lüd's- Karkhof" und "Arm-
Sünder- Karkhof" und die Kapelle "Arm-Sünder- Kapell".
1869 wurde der Thurm zu St.Annen abgebrochen